Sei mutig und konzentriere dich auf deine Stärken – Stefanies Ratschläge für Frauen in der IT
Women in IT

Sei mutig und konzentriere dich auf deine Stärken – Stefanies Ratschläge für Frauen in der IT

6 min read Jun 04, 2024

Stefanie hat als Solution Architect bei BE-terna eine beeindruckende Karriere aufgebaut und dabei erfolgreich die Herausforderungen einer männerdominierten IT-Branche gemeistert. Gleichzeitig balanciert sie geschickt ihre berufliche Laufbahn mit ihrer Rolle als Mutter. In ihrem Interview spricht sie darüber, wie sie ihren Weg in die IT gefunden hat und ihre Leidenschaft für Kundenprojekte entdeckte. Außerdem teilt sie Ratschläge für andere Frauen, die in diesem Bereich arbeiten möchten. Erfahrt, wie BE-terna Frauen gezielt fördert und welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen können, um die Geschlechterverteilung in der IT-Branche zu verbessern.

Kannst du dich bitte vorstellen und deine Rolle in unserer Firma beschreiben?

Mein Name ist Stefanie, ich bin 48 Jahre alt, verheiratet und Mutter von zwei kleinen Kindern im Alter von 8 und 10 Jahren. Meine Karriere bei BE-terna begann als Senior Consultant im Finance-Bereich für Dynamics 365 FSCM. Ich hatte das Glück, als Solution Architect ausgebildet zu werden, was derzeit meine Zweitrolle im Unternehmen ist.

Erzähl uns etwas über deinen Werdegang und was dein Interesse an einer Karriere in der IT-Branche geweckt hat.

Mein beruflicher Weg begann eher zufällig. Nach meinem Abitur plante ich ursprünglich eine Karriere im öffentlichen Dienst und begann auch ein entsprechendes Studium. Währenddessen merkte ich jedoch, dass das nicht meine Berufung ist. Also entschied ich mich nach dem Studium gegen die Beamtenlaufbahn und bewarb mich stattdessen bei einem Unternehmen, zunächst im Frontoffice und als Assistenz der Geschäftsleitung. Parallel vertiefte ich meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse, da meine Ausbildung mir in der Wirtschaftspraxis nicht ausreichend erschien. Durch einen Zufall kam ich mit einem Unternehmen in Süddeutschland in Kontakt, das Softwareimplementierungen mit den Produkten Microsoft Navision Axapta und Concorde XAL durchführte. Während der Euro-Einführung 2002 rutschte ich mehr oder weniger unbeabsichtigt in die Welt der IT-Projekte. Dabei entwickelte sich frühzeitig eine Begeisterung für die Arbeit an Kundenprojekten. Meine Tätigkeiten umfassten immer den Bereich der ERP-Software, von den frühesten Versionen von Damgard Axapta bis hin zur neuesten Version von Microsoft Dynamics 365 Finance und Supply Chain.

Gibt es ein Projekt, das dir persönlich oder beruflich besonders viel bedeutet hat? Was hat es zu etwas Besonderem gemacht?

Projekte sind für mich nicht nur berufliche Aufgaben, sondern echte Team-Herausforderungen. Ich schätze besonders die Zusammenarbeit sowohl im Team als auch mit unseren Kundinnen und Kunden. Es ist mir wichtig, dass wir es schaffen, die Projekte live zu bekommen, und das Schönste ist, wenn das Projekt dann eigenständig läuft, ähnlich wie ein Kind, das seine ersten Schritte macht. Mein erstes Projekt in der Rolle als Solution Architect war von besonderer Bedeutung, und trotz der Herausforderungen und Anstrengungen hat es mir viel Freude bereitet. Diese Rolle bringt eine große Verantwortung mit sich, besonders bei Großkunden. Darüber hinaus lernt man auch hier nie aus, da seitens des Herstellers immer wieder neue Funktionen und technologische Weiterentwicklungen vorangetrieben werden.
Das Vertrauen, das mir vom Kunden entgegengebracht wurde, und insbesondere auch von BE-terna, habe ich als sehr wertschätzend wahrgenommen.

Welche Herausforderungen gibt es nach deiner Erfahrung in der IT-Branche für Frauen?

Als ich vor zwanzig Jahren in die Arbeitswelt eintrat, sah die IT-Branche ganz anders aus. Frauen in diesem Bereich waren eine Seltenheit, und der typische IT-Experte galt eher als der stereotypische Nerd. Doch die Zeiten haben sich geändert, insbesondere durch das Aufkommen des Internets, und die Branche ist offener geworden. Heutzutage glaube ich, dass talentierten Frauen keine Steine mehr in den Weg gelegt werden. Ich selbst bin wohl das beste Beispiel dafür: Ich habe Kinder bekommen und dennoch meinen beruflichen Weg gemeistert, ohne dass sie fremdbetreut werden mussten. Natürlich erfordert das eine Neugestaltung des Lebenskonzepts, Absprachen und Kommunikation, aber es ist machbar. Ich arbeite Vollzeit, während mein Mann als Betriebswirt von zuhause arbeiten kann. In Bezug auf die Frage nach den Herausforderungen für Frauen in der IT-Branche sehe ich eher strukturelle Probleme. In vielen Branchen, nicht nur in der Tech-Industrie, sind Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert. Das hat meiner Meinung nach mehrere Gründe: Oft liegt es an der Erziehung oder Prägung, da Kinder auch heute noch mit ganz klassischen Rollenbildern aufwachsen, die geschlechterspezifische Zuordnungen zu bestimmten Berufen und Fähigkeiten beinhalten. Hinzu kommt, dass es sich Frauen manchmal nicht zutrauen, sich für solche Positionen zu bewerben, oder sie zweifeln an ihren Fähigkeiten. Männer hingegen gehen oft unbeschwerter vor und denken weniger über die möglichen Hindernisse nach.

Welche Ratschläge oder Tipps würdest du Frauen geben, die eine Karriere in der IT-Branche in Erwägung ziehen, basierend auf deinen eigenen Erfahrungen?

Frauen, die eine Karriere in der IT-Branche anstreben, sollten mutig sein und sich auf ihre Stärken konzentrieren. Sie müssen sich nicht mit Männern vergleichen. Männer mögen nach dem Studium aufgrund möglicher früherer Erfahrungen aus der Kindheit und ihrer Erziehung in technischen Gebieten weiter sein, aber das bedeutet nicht, dass Frauen nicht aufholen können. Frauen können beispielsweise einen anderen Zugang zu bestimmten Dingen haben, was jedoch keine Schwäche, sondern einfach eine andere Perspektive ist. Es ist wichtig, bei sich zu bleiben, seine Stärken auszubauen und sich nicht zu sehr darauf zu konzentrieren, was andere tun.
Wenn man weiß, was man kann und wer man ist, spielt das Geschlecht keine Rolle mehr.
Ich habe nie das Bedürfnis gehabt, mich vor meinen Kollegen profilieren zu müssen, auch wenn ich oft die einzige Frau im Raum war.
Frauen sollten sich selbst mehr zutrauen und sich nicht im Weg stehen. Es ist entscheidend, dass sie mehr Selbstvertrauen entwickeln und bereit sind, sich zu engagieren. Trainee-Programme können dabei helfen. Ich glaube, dass es wichtig ist, bereits bei der Jugendarbeit anzusetzen, um den Tech-Nachwuchs zu fördern. Wenn wir junge Mädchen ab dem Kindergartenalter für Technologie und IT begeistern können, legen wir damit den Grundstein für eine ausgeglichene Geschlechterverteilung in der Branche und brechen Stigmata auf. Es ist entscheidend, diese Chancen frühzeitig zu erkennen und zu nutzen, um eine nachhaltige Veränderung für die gesamte Branche zu bewirken.

Wie unterstützt unser Unternehmen aus deiner Sicht derzeit Frauen in der IT-Branche? Gibt es Aspekte, die du positiv oder bestärkend findest?

Was ich an BE-terna besonders schätze, ist, dass weder mein Alter, mein Geschlecht noch meine Rolle als Mutter jemals ein Thema waren. Als sie mich eingestellt haben, war die Möglichkeit, dass ich noch einmal Mutter werde, zwar gering, aber dennoch vorhanden. Trotz meiner zwei kleinen Kinder wurde nie die Frage aufgeworfen, wie ich mit Krankheitstagen umgehen würde. Dieses Damoklesschwert, das viele in anderen Unternehmen über sich schweben haben, war und ist bei uns nie vorhanden.
Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass ich nach meiner Leistung und meinem Wissen entlohnt werde, ohne dass mein Geschlecht dabei eine Rolle spielt.
Bei BE-terna wird man rein nach der fachlichen Qualifikation beurteilt.
Komm in unser Team!

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Über den Autor

Verena Schneeberger

Marketing Associate