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4 min read • Feb 12, 2018
Wo ist eigentlich in der Mercedes E-Klasse die Antenne? Die überraschende Antwort: im Außenspiegel. Diese clevere Idee stammt vom Automobilzulieferer Wilhelm Sihn jr. GmbH & Co. KG (WiSi), zu dem die tunesische A.A.F. Production S.c.S gehört. Die Firmengruppe konfektioniert Hochfrequenzkabel und elektronische Antennen, mit denen sich GPS- und Bluetooth-Signale sowie WLAN empfangen lassen. Sie werden in Autos sowie in diversen technischen Geräten eingesetzt. Da die Technologie insgesamt sehr ausgereift ist, verschaffen sich Antennenhersteller wie WiSi aus dem baden-württembergischen Niefern-Öschelbronn heute Wettbewerbsvorteile mit innovativen Lösungen für deren Verbauung – etwa im Außenspiegel.
Mit Antennenanbietern wie Kathrein, Hirschmann, Delphi und sehr potenten japanischen Herstellern bewegt sich A.A.F. in einem außerordentlich starken Wettbewerbsumfeld. Um agil auf Kundenanforderungen reagieren zu können, erwies sich das in die Jahre gekommene ERP-System zunehmend als Hemmschuh. Viele nachträglich eingeführte Insellösungen verursachten redundante Daten und zeitraubende Mehrfacheingaben. Mitunter wurden Stammdaten bis zu vier Mal in den verschiedenen Systemen angelegt.
Die im Rahmen eines internationalen Projekts implementierte Automotive-Branchensoftware bildet sämtliche Prozesse exakt ab und steuert diese. A.A.F. steigerte seinen Umsatz um etwa 25 Prozent – bei nahezu gleichbleibender Mannschaftsgröße. Die Rohmaterialverfügbarkeit ist sichergestellt und auf die Kapazitätsplanung kann sich das Management hundertprozentig verlassen.
Sami Mzali, der A.A.F.-Projektleiter vor Ort in Tunesien, ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden:
Heute werden alle Prozesse, die bisher auf Subsysteme aufgeteilt waren, in der Automotive-Lösung abgebildet – völlig frei von Redundanzen.
Dabei reicht das Anwendungsspektrum vom Austausch verschiedener EDI-Nachrichtenarten mit OEMs und Zulieferern über Warenein- und -ausgangsprozesse, die Produktion, die Beschaffung durch den Einkauf bis zur Versendung und zum Verkauf der Waren. Für das Finanz- und Rechnungswesen inklusive Lohnbuchhaltung steuert das ERP-System über eine von BE-terna entwickelte Schnittstelle ein lokales Programm an.
Der Transit der gefertigten Teile nach Europa brachte eine besondere Herausforderung mit sich: Wegen der festen Abholtermine musste sich die Produktion in Dynamics NAV wochenweise steuern lassen. Indem die Warenausgangstermine für die eingehenden Lieferabrufe automatisch festgelegt werden, wird die Dispo dabei entlastet. Zusätzlich ermöglicht die Software, die in einem Wochenpaket enthaltenen Fertigungsaufträge zusammenzufassen. In diesem Rahmen prüft sie vor der Freigabe die Materialverfügbarkeit für jeden Fertigungsauftrag.
Nach einer dreimonatigen Anlaufphase läuft das Gesamtsystem äußerst stabil und zufriedenstellend. Reinhold Schweizer resümiert:
Wir haben uns einen realistischen Zeit- und Budgetrahmen gesetzt, den BE-terna konsequent eingehalten hat. Aus anderen Projekten weiß ich, dass es auch anders laufen kann, und schätze daher unseren Implementierungspartner sehr.
Mit BE-terans Automotive ist A.A.F. gut gewappnet für die künftigen Anforderungen der Hersteller – und die werden allein schon quantitativ wachsen, denn das autonome Fahren gibt dem Markt für Antennen einen kräftigen Aufwind.
Die tunesische A.A.F. Production S.c.S. gehört zu dem Automobilzulieferer Wilhelm Sihn jr. GmbH & Co. KG (WiSi). Die Firmengruppe konfektioniert Hochfrequenzkabel und elektronische Antennen, mit denen sich GPS- und Bluetooth-Signale sowie WLAN empfangen lassen. Sie werden in Autos sowie in diversen technischen Geräten eingesetzt. Da die Technologie insgesamt sehr ausgereift ist, verschaffen sich Antennenhersteller wie WiSi aus dem baden-württembergischen Niefern-Öschelbronn heute Wettbewerbsvorteile mit innovativen Lösungen für deren Verbauung – etwa im Außenspiegel. Mit dem Werk in Tunesien folgte das Unternehmen seinem langjährigen Kunden Leoni an den wirtschaftsfreundlichen Standort. So ließen sich mit kurzen Wegen Kosten senken. Die A.A.F. Production S.c.S nahm im Jahr 2000 mit 25 Mitarbeitern ihre Produktion auf. Heute fertigen dort 500 Fachkräfte Hochfrequenzkabel und Antennen für deutsche Automobilhersteller und internationale Zulieferer.
Branche: Empfangs- und Verteiltechnik Produkte: Hochfrequenzkabel / elekt. Antennen Hauptsitz: Tunesien Mitarbeiter: 500
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